Von einer Teichkläranlage zur kontinuierlichen Belebungsanlage
Die in die Jahre gekommene belüftete Teichkläranlage Johanniskirchen wurde in eine moderene, kontinuierliche Belebungsanlage umgewandelt. Die Erweiterung und Sanierung wurde notwendig, da die Anlage nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen und dem Stand der Technik entsprach sowie die wasserrechtliche Genehmigung auslief. Die Optimierung der Anlage wurde bei laufendem Betrieb durchgeführt, da die Abwasserreinigung für die angeschlossenen Gemeinden weiterhin reibungslos zu gewährleisten war.
Der Umbau der Anlage umfasst den Neubau von zwei Belebungsbecken, zwei Nachklärbecken, einem Schlammspeicher und einem Gebäude für die Schlammentwässerung. Zusätzlich plante die COPLAN AG die Komplettsanierung des bestehenden Betriebsgebäudes. Für den Bau der Belebungs- und Nachklärbecken wurde während der gesamten Bauphase das Grundwasser abgesenkt, um zu vermeiden, dass in den Aushüben der Baustelle das Grundwasser steht.
Die Baumaßnahmen des Tief- und Ingenieurbaus sowie der Klär-, Maschinen- und Elektrotechnik starteten im Juli 2020 und konnten im Februar 2022 abgeschlossen werden. Die Außenanlagen wurden in einem zweiten Bauabschnitt im Sommer 2023 realisiert und konnten im Juli 2023 zum Abschluss gebracht werden.
Eine Besonderheit der Kläranlage ist die Abwasserwärmenutzung des Belebungsbecken. In der Bodenplatte des Belebungsbeckens wurde ein Heizsystem installiert, das mittels eines Wärmetauschers, dem Abwasser, welches das ganze Jahr über eine konstante Temperatur zwischen 10-17 Grad Celsius hat, Wärme entzieht. Diese Wärme wird dazu genutzt, um auf dem Gelände der Anlage das sanierte Betriebsgebäude zu heizen. Es ist eine langfristig sichere und erneuerbare Energiequelle, mit der die COPLAN AG einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz leistet.
Die COPLAN AG wurde mit den Leistungsphasen 1-9 beauftragt. Unter der Leitung von M.Eng. Stefan Grashuber aus der Abteilung Wasser und Umwelt, waren auch die Abteilungen Tragwerksplanung und Vermessung an der Maßnahme beteiligt.
Für die Planung der Maschinentechnik war die Dr.-Ing. Steinle Ingenieurgesellschaft für Abwassertechnik mbH zuständig.