Deponie Schachenwald
Ort:
Haag in Oberbayern
Auftraggeber:
Landkreis Mühldorf am Inn
NKI investive Maßnahmen: Gassanierung & Errichtung Schwachgasanlage, Potentialstudie THG-Emissionen, Photovoltaikanlage
Erstellung Potentialstudie
Entwurf und Projektüberwachung der PV-Anlage (LPH 3 – 9)
Herstellungskosten der Gesamtmaßnahme lt. Kostenschätzung
Planung und Projektüberwachung investiver Maßnahmen (LPH 1-9): Gassanierung & Errichtung der Schwachgasanlage

Deponie Schachenwald

Potenzialstudie zur Reduzierung von THG-Emissionen

Bestandsaufnahme – Schwachstellenanalyse – Potenzialanalyse – Maßnahmenkatalog – Monitoring-Konzept

Die Deponie Schachenwald umfasst eine Fläche von ca. 5 ha und weist ein genehmigtes Gesamtvolumen von ca. 450.000 m³ auf. Die Deponie wurde von 1983 bis 1992 mit Hausmüll, hausmüllähnlichen Abfällen, Sperrmüll und Gewerbemüll verfüllt. 

Im Rahmen einer Potenzialstudie wurde der Einsatz eines aeroben in situ Stabilisierungsverfahrens (Deponiebelüftung), insbesondere im Hinblick auf die Zielstellung der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums, standortbezogen geprüft. Die In-situ-Stabilisierung trägt zu einer deutlichen Reduzierung der Entstehung von Treibhausgasen bei und beschleunigt die Abbauprozesse.

Gasproduktion und erfasstes Gasvolumen [m3/h]

Die Bewertung des Emissionspotenzials erfolgte über die Ermittlung des Gasbildungspotenzials nach der First Order Decay Methode (IPCC Guidelines, 1996 und 2006). Dabei wurden 2 Szenarien angenommen. Während das Szenario 1 die klassische Gaserfassung darstellt, beschreibt das Szenario 2 das geplante Konzept.

Im Ergebnis sind noch ca. 3.800.000 m3 Methanemissionen von der Deponie Herzogenaurach in den nächsten 30 Jahren zu erwarten, wobei aufgrund des durch COPLAN AG geplanten Konzeptes mindestens 80% davon zu erfassen und behandeln sind. Nachstehende Tabelle stellt die Szenarien dar.

Aufgrund der zukünftig zu erwartenden Gasemissionen wurde bares, wirtschaftlich vertretbares Konzept ausgearbeitet, wonach die Gasemissionen im Vergleich zur klassischen Deponiegasefassung und Behandlung um mindestens 50% über den gesamten Bilanzzeitraum bis zum vollständigen Abklingen der Metemissionen reduziert werden.

Photovoltaikanlage

Entwurf und Projektüberwachung der PV-Anlage LPH 3 – 9
Herstellungskosten der Gesamtmaßnahme lt. Kostenschätzung

Planungsbeginn 2019
Fertigstellung 2020

Die Regionale Energie GmbH & Co KG hatte beschlossen, auf der Deponie Schachenwald einen Photovoltaikpark zu errichten. Das Vorhabengebiet liegt im Gemeindegebiet des Marktes Haag in Oberbayern im Landkreis Mühldorf am Inn, innerhalb des Deponiegeländes. Die Freiflächenanlage wurde auf der rekultivierten Deponiefläche errichtet.

Die Anlage wurde mit einer voraussichtlichen Gesamtleistung von 749,5 kWp bei 2.306 Modulen an das Netz der Kraftwerke Haag angeschlossen. Bei der Fundamentierung mussten die Anforderungen des Merkblattes Deponie-Info 2 (Bayerisches Landesamt für Umwelt) eingehalten werden. Daher kamen hier zum Schutz des Oberflächenabdichtungssystems Flachfundamente zum Einsatz.

NKI investive Maßnahmen: Gassanierung & Errichtung Schwachgasanlage

Planung und Projektüberwachung investiver Maßnahmen (LPH 1-9)

Planungsbeginn: April 2020
Fertigstellung: Mai 2021

Um eine flächendeckende Entgasung und eine permanente Deponiegasbehandlung an der ehemaligen Hausmülldeponie langfristig sicher zu stellen wurden im Rahmen einer in situ Stabilisierung nach § 25 Abs. 4 DepV 2009 die veraltete Anlagentechnik auf den Stand der Technik gebracht und das Entgasungssystem saniert. Durch das neu angepasste System ist es langfristig möglich eine gezielte, kontrollierte Belüftung durch Übersaugung des Deponiekörpers zu gewährleisten.

Errichtung der Schwachgasanlage

Die Maßnahme umfasste die Sanierung von 3 undichten Gasbrunnen (innen), die Erneuerung der Probenahmeventile von 8 Gasbrunnen (außen), den Anschluss einer abgelösten Gastransportleitung, die Verlegung von 2 neuen Gastransportleitungen und die Umrüstung der Gasregelstationen. Als Schwachgasbehandlungsanlage kam ein Kohlenwasserstoffkonverter mit einer thermischen Anlagenleistung von 100 KW zum Einsatz.

Ein elementarer Bestandteil der Gassanierung war die Umrüstung der Gasregelstationen. Zukünftig sollten zur Verbesserung der Gaserfassung die einzelnen Gasbrunnen an der Deponie Haag Schachenwald in Abhängigkeit ihres Entgasungsverhaltens exakt einreguliert werden. Die in den Regelstationen bestehenden Klappenschieber konnten jedoch die nötige Feineinregulierung nicht garantieren und waren teilweise sogar undicht und nicht mehr ausreichend funktionstüchtig. Daher wurden im Rahmen der Sanierungsarbeiten alle bestehenden Schieber in den Regelstationen mittels Membranschieber ausgetauscht

Umrüstung der Gasregelstationen – Beispiel RS 3.1