Deponie Höferänger
Ort:
Höferänger
Auftraggeber:
Landkreis Kulmbach
Investive Maßnahmen: Gassanierung und Errichtung Schwachgasanlage, Potentialstudie THG-Emissionen
Planung und Projektüberwachung LPH 1-9: Gassanierung & Errichtung der Schwachgasanlage
Erstellung der Potenzialstudie: Bestandsaufnahme, Schwachstellenanalyse, Maßnahmenkatalog, Monitoring Konzept

Deponie Höferänger

Gassanierung und Errichtung Schwachgasanlage

Die Deponie Höferänger im Landkreis Kulmbach wurde von 1967 bis 2005 mit ca. 625.000 m3 organikhaltigen Siedlungsabfällen verfüllt. Die rückläufigen Deponiegasmengen und Methankonzentrationen sowie die veraltete Anlagentechnik ließen mittelfristig einen Dauerbetrieb der bestehenden Hochtemperaturfackel nicht mehr zu.

Um eine flächendeckende Entgasung und eine permanente Deponiegasbehandlung an der ehemaligen Hausmülldeponie langfristig sicher zu stellen wurden im Rahmen einer in situ Stabilisierung nach § 25 Abs. 4 DepV 2009 die veraltete Anlagentechnik auf den Stand der Technik gebracht und das Entgasungssystem saniert. Durch das neu angepasste System ist es langfristig möglich eine gezielte, kontrollierte Belüftung durch Übersaugung des Deponiekörpers zu gewährleisten.

Die Maßnahme umfasste den Einbau einer neuen Rohrbettung im Bereich hinter den Regelstationen zur Wiederherstellung des freien Gefälles, die Reparaturen zweier Gasbrunnen, den Umbau der Messeinrichtungen an den Gasbrunnen sowie die Reparaturen an Teilen der Kunststoffdichtungsbahn und an der mineralischen Tondichtung der Gasbrunnen. Als Schwachgasbehandlungsanlage kam ein Kohlenwasserstoffkonverter mit einer thermischen Leistung von 100 KW zum Einsatz.

Potenzialstudie zur Reduzierung von THG-Emissionen

Im Rahmen einer Potenzialstudie wurde der Einsatz eines aeroben in situ Stabilisierungsverfahrens (Deponiebelüftung), insbesondere im Hinblick auf die Zielstellung der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesumweltministeriums, standortbezogen geprüft. Die In-situ-Stabilisierung trägt zu einer deutlichen Reduzierung der Entstehung von Treibhausgasen sowie zu einer Verkürzung der Deponienachsorge bei.

Die Bewertung des Emissionspotenzials erfolgte über die Ermittlung des Gasbildungspotenzials nach der First Order Decay Methode (IPCC Guidelines, 1996 und 2006). Dabei wurden 2 Szenarien angenommen. Während das Szenario 1 die klassische Gaserfassung darstellt, beschreibt das Szenario 2 das geplante Konzept. Nachstehende Tabelle stellt die Angaben der Emissionen bei beiden Szenarien dar.

Aufgrund der zukünftig zu erwartenden Gasemissionen wurde ein technisch machbares, wirtschaftlich vertretbares Konzept ausgearbeitet, wonach die Gasemissionen im Vergleich zur klassischen Deponiegaserfassung und Behandlung um mindestens 50% über den gesamten Bilanzzeitraum bis zum vollständigen Abklingen der Methanemissionen reduziert werden.