Umnutzung von Wohnfläche im Zeichen des Denkmalschutzes

Schon seit Beginn des Jahres arbeitet unsere Abteilung Innenarchitektur am Standort München an einem interessanten Projekt in Göppingen. Hier soll an einem denkmalgeschützten Gebäude eine Umnutzung von Wohnraumfläche in moderne Büroflächen stattfinden.

Die unter hohem Denkmalschutz stehende Stadtvilla wurde 1895 nach den Plänen von Karl Kübler erbaut

Bei dem Objekt handelt es sich um eine zentral gelegene Stadtvilla, die im Jahr 1895 nach den Plänen von Karl Kübler erbaut wurde. Das Gebäude stellt ein wertvolles Kulturdenkmal aus der Gründerzeit dar und steht unter hohem Denkmalschutz. Architekten und Planer stehen deshalb vor der Herausforderung, die erforderlichen Eingriffe in den Bestand im Zuge der Baumaßnahmen so gering wie unbedingt nötig zu halten. Die Arbeiten an der Stadtvilla beschränken sich somit im Wesentlichen auf das Innere des Gebäudes, ohne das äußere Erscheinungsbild mit der historischen Klinkerfassade und dem Schindeldach zu verändern. Das Ziel ist, den charmanten Charakter des Hauses nicht zu verändern.

Grundriss – Erdgeschoss

Die Stadtvilla umfasst ein Kellergeschoss, ein als Hochparterre ausgebildetes Erdgeschoss, ein Obergeschoss, ein Dachgeschoss und einen Dachspitz. Die derzeitige Planung sieht die Wandlung von denkmalgeschütztem Wohnen zu einer modernen Arbeitswelt für die IT-Branche vor. Jedes Geschoss soll eine eigene Nutzungseinheit mit Büroräumen, dazugehörigem Sozialraum mit Teeküchen, sowie WCs darstellen.

Aufgrund des hohen Denkmalschutzes werden am charakteristischen Stuttgarter Dach keine baulichen Maßnahmen durchgeführt

Die Raumaufteilung im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss bleibt größtenteils unverändert. Die baulichen Maßnahmen beschränken sich hierbei im Wesentlichen auf die Sanierung des Bestandes und die für einen baulichen Brandschutz erforderlichen Arbeiten.

Das charakteristische Stuttgarter Dach mit seiner historischen Dachkonstruktion aus Holzbalken bleibt unangetastet. Eine Besonderheit hier ist, dass der Dachspitz mit dem darunterliegenden Dachgeschoss über einen Luftraum verbunden wird. Somit kann der Dachspitz als vollwertiges Büro genutzt werden. Dafür wird das Dach neu gedämmt und der Boden entsprechend aufbereitet. Durch eine großflächige Verglasung im Firstbereich, welche mittig in das Dach auf die Dachsparren eingesetzt wird, gelangt viel Licht in den ausgebauten Dachspitz. Dadurch entsteht ein offener und heller Galeriecharakter inklusive attraktivem Sichtdachstuhl. Mithilfe dieser baulichen Maßnahmen wird das Raumkonzept sowohl der neuen Nutzung als Bürofläche, als auch der historischen Bausubstanz gerecht.

Bei der Raumakustik sind akustisch wirksame Bilder und Tapeten geplant

Auch die Innenausstattung der Stadtvilla ist Teil des Projekts. Unsere Architekten übernehmen die Planung der Teeküche inklusive Interieur, entwerfen das komplette Lichtdesign, arrangieren die Arbeitsbereiche und bringen ihre Ideen bei der Wandgestaltung, sowie der Raumakustik ein. Hierbei setzt das Team um Frau Sprenger vor allem auf Tapeten und akustisch wirksame Bilder.