Die Arbeitsgruppe BIM stellte ihre Ergebnisse den Abteilungsleitern der COPLAN AG vor.
Ein Team aus fünf COPLANern hat sich im Februar 2020 dem zukunftsträchtigen Thema Building Information Modeling (BIM) angenommen. Die Arbeitsgruppe hat die neue Methode genauer unter die Lupe genommen und den Nutzen für die COPLAN AG erforscht.
Anhand eines Modellprojekts sollten am Ende hausinterne BIM-Standards entwickelt werden. Darüber hinaus sollten Erfahrungen in der Anwendung gesammelt und Vor- und Nachteile der Arbeitsmethode herausgearbeitet werden.
Anwendungsfall KOORDINATION
Ziel des Projekts war Prozesse und Abläufe der Arbeitsmethode BIM zu testen und zu erproben. Dabei hat die Arbeitsgruppe die Konzeption soweit ausgearbeitet, dass das Modell theoretisch auch in Bewerbungen verwendet werden kann, wobei planerische Details noch nicht konkret betrachtet wurden.
In Zukunft soll das Projekt Grundlage für weitere Anwendungsfälle sein. Im ersten Schritt wurde ein AR-Fachmodell erstellt, welches als geometrische Grundlage für die weiteren Fachplanungen diente.
Die Zusammenführung der einzelnen IFC-Fachmodelle erfolgte in einer cloudbasierten Projektplattform, in diesem Fall Dalux. In dieser können neben 3D-Modellen auch alle weiteren Projektdokumente in zuvor festgelegten Austauschzyklen abgelegt werden.
Durch die integrierte 3D-Darstellung hatte jeder Projektbeteiligte stetigen Zugriff auf das aktuelle Koordinationsmodell und auf aktuelle Aufgaben und Kommentare. Somit ist die zentrale Plattform ideal für die Kommunikation.
Die modellbasierte Abstimmung bietet den Vorteil einer gleichzeitigen Bearbeitung durch mehrere Personen und erleichtert die Dokumentation und Nachverfolgung erheblich. Zusätzlich wurden die Modelle in der Prüfsoftware Solibri Model Checker zusammengeführt und abgeglichen.
Anwendungsfall KOLLISIONEN / VISUALISIERUNG
Die Projektplattform stellt das zusammengespielte Koordinationsmodell vereinfacht dar. Dies ist insbesondere für Planungsbesprechungen hilfreich, da eine Projektbesprechung am 3D-Modell durch zuvor lokalisierte Kollisionen strukturierter und effektiver durchgeführt werden kann. Die Zuweisung dieser Kollisionen und Aufgaben an den Bearbeiter ermöglicht eine direkte Kommunikation. Diese Besprechungspunkte werden automatisch dokumentiert und deren Umsetzung kann stetig verfolgt werden. Durch Export der Kollisionen und Aufgaben in das BCF-Format ist es möglich, diese direkt in das native Ursprungsmodell zu importieren und dort an Ort und Stelle zu bearbeiten.
Ein weiterer Punkt, der untersucht wurde, ist die Visualisierung. Fotorealistische Bilder der 3D-Modelle können unkompliziert und schnell ausgegeben werden. Dabei ist es möglich, Faktoren wie Umwelt, Wetter, Uhrzeit oder Personen mit geringem Aufwand mit einzubeziehen.
Der technische Nutzen für Planer ist zwar eher gering, eine gute Visualisierung ist bei den meisten Bauherrn aber gern gesehen.
Anwendungsfall BEMESSUNG / NACHWEISE
Die erstellte Geometrie wird nicht nur für die Ableitung von 2D-Plänen genutzt, sondern kann beispielsweise auch in die Lichtplanungssoftware Dialux übernommen werden.
Nach der Anpassung der relevanten Informationen und Einstellungen kann sofort mit der Berechnung auf Basis aktueller und konsistenter Geometrien begonnen werden. Damit entfällt die Doppelteingabe von Geometriedaten, die auch für statische Nachweise oder die Erstellung von Bewehrungsplänen verwendet werden können.
Durch den erneuten Export eines Fachmodells Tragwerk, kann im Bedarfsfall ein Abgleich mit der AR-Geometrie durchgeführt und Unterschiede oder Veränderungen lokalisiert werden.