
In Neuötting entsteht aktuell die „Kita Falter 8“. Unsere Abteilung Tragwerksplanung war für die Planung und Berechnung der gesamten Baustatik verantwortlich. Die Auftragserteilung erfolgte über ein erfolgreich gewonnenes VGV-Verfahren im Jahr 2021.
Der zweigeschossige Neubau bietet Platz für vier Kindergartengruppen mit jeweils 26 Kindern sowie zwei Krippengruppen mit je 15 Kindern. Insgesamt werden 134 Betreuungsplätze geschaffen, darunter zwei Integrationsplätze in der Krippe und acht im Kindergarten.
Der Neubau erstreckt sich über 61 Meter in Ost-West-Richtung und ist 19 Meter breit. Das Gebäude verfügt über ein gefaltetes Dach, das aus fünf Satteldächern mit einer Neigung von 25 Grad besteht und eine maximale Firsthöhe von 9,8 Metern erreicht. Im Bereich der Traufen misst das Gebäude ca. 7,20 Meter. Bei der Neubaukonstruktion handelt es sich um einen Holzbau mit Wänden in Holzrahmenbauweise und Decken aus Massivholz, die durch Dach-/Decken- und Wandscheiben aus Holz mit Beplankung ausgesteift werden. Lediglich die Gründung und der Aufzugsschacht ist in Massivbauweise geplant.
Die Planung der Kita berücksichtigt zahlreiche Details für eine optimale Nutzung des Gebäudes: Im Erdgeschoss befinden sich ein Elternwartebereich, ein Kinderwagenstellplatz, Personalräume, eine Küche, Essensausgabe und ein Speiseraum. Für die Krippengruppen sind zwei separate Schlafräume und zugeordnete Sanitärbereiche vorgesehen. Im Obergeschoss liegen die Räume für die vier Kindergartengruppen sowie Nebenräume, Garderoben und Teeküchen. Ein Therapieraum zur speziellen Förderung von Inklusionskindern und ein kleiner Besprechungsraum runden das Raumkonzept ab.
Das Tragsystem aller Außen- und Innenwände ist in Holzrahmenbauart geplant, also in Holzskelettbauweise mit beidseitiger Beplankung (Aussteifung) mit OSB-Platten. Die Geschossdecken im Kindergartenbereich wurden als Rippendecke mit einer oberseitigen Massivholzplatte ausgeführt. Die Rippendecke lagert auf zusätzlichen Stahlträgern als Unterzug, um die fast 9 Meter weit gespannten Holzdecken zusätzlich zu unterstützen. Die Geschossdecken über den Nebenräumen ist eine Massivholzdecke in Brettsperrholzweise, bzw. eine Brettstapeldecke. Alle Geschossdecken sind aussteifende Bauteile und wurden als Scheiben ausgeführt.


Die Dachkonstruktion ist als Pfettendachstuhl aus Sparren und Pfetten mit einer oberseitigen aussteifenden Beplankung aus OSB-Platten ausgeführt. Die Gründung erfolgte über eine elastisch gebettete Stahlbetonbodenplatte.
Zusätzlich erfolgte an einer Quer- und Längsseite noch Anschluss an einen Holzbalkon, der gleichzeitig als Fluchtbalkon dient. Alle Bauteile sind daher in F30 (feuerhemmend) auf Abbrand bemessen und die Anschlüsse verdeckt konstruiert.
Durch die zweigeschossige Ausführung ist ebenfalls die Tragkonstruktion im Erdgeschoss feuerhemmend ausgeführt. Holzrahmenbauwände erfüllen diese Anforderungen durch ihren Standardaufbau; lediglich alle Stahlbauteile mussten mit einer zugelassenen Brandschutzbeschichtung zusätzlich ertüchtigt werden.
Alle Bauteile (Wände, Decken und Dach) konnten in Elementbauweise durch die Zimmerei vorgefertigt werden, wodurch die Montagezeit auf der Baustelle verringert wurde.
Die Fertigstellung ist für September 2025 geplant.